Schamotte vs. Vermiculite
Die zwei Ofenbau-Materialien im Vergleich
Schamotte und Vermiculite – beide Materialien kommen im Ofenbau zum Einsatz.
Was sind die Unterschiede? Was die Vor- und Nachteile? Und wo werden die Materialien verwendet?
Der wesentliche Unterschied: Schamotte speichert, Vermiculite dämmt
Betrachtet man die Material-Eigenschaften, unterscheiden sich Schamotte und Vermiculite vor allem in einem Punkt: Schamotte speichert Wärmeenergie sehr gut und gibt sie gleichmäßig wieder ab. Vermiculite hingegen ist vor allem wärmedämmend. Das liegt an der unterschiedlichen Dichte und damit Wärmeleitfähigkeit der Materialien: Schamotte hat eine höhere Dichte und Wärmeleitfähigkeit.
Was sind die Vor- und Nachteile beider Materialien?
Vermiculite ist im Vergleich zu Schamotte leichter bearbeitbar. Aufgrund seiner geringeren Dichte hat Vermiculite jedoch auch eine geringere Festigkeit, vor allem wenn sie häufigen Temperaturwechseln ausgesetzt ist. Dadurch ist Vermiculite empfindlicher gegenüber mechanischen Belastungen und Feuchte und muss gegebenenfalls je nach Einsatzort öfter ausgetauscht werden. Schamotte ist hingegen temperaturbeständiger und damit langlebiger.
Wo lassen sich Schamotte und Vermiculite einsetzen?
Speichermasse aus Schamotte
Die Speichermasse ist, wie der Name auch schon sagt, zum Speichern der Wärmeenergie da. Das kann Schamotte aufgrund ihrer Dichte wesentlich effizienter als Vermiculite. Die Speichermasse sollte daher aus Schamotte gebaut werden.
Feuerraum aus Schamotte oder Vermiculite oder einer Kombination
Ein intelligent gebauter Feuerraum gewährleistet eine möglichst vollständige und emissionsarme Verbrennung des Brennstoffs. Um diese Anforderung zu erfüllen, macht es Sinn, einen Feuerraum aus Schamotte um eine Zwischendecke oder Umlenkung aus Vermiculite zu ergänzen.Denn durch ihre geringere Wärmeleitfähigkeit erhöht sich beim Einsatz von Vermiculite die Brennraumtemperatur schnell. Bei ausreichender Verbrennungsluft führt das zu einer besonders guten Verbrennung mit geringen Emissionen.
Wärmedämmung aus Vermiculite
Beim Einsatz als Wärmedämmung und zum Schutz brennbarer Bauteile ist Vermiculite mit seinen thermischen Eigenschaften klar im Vorteil und sollte hier zum Einsatz kommen. Die Vermiculiteplatten aus unserem Sortiment sind als Wärmedämmstoff geprüft und können für diesen Zweck sehr gut eingesetzt werden.
Beide Materialien sind natürlichen Ursprungs und unbedenklich
Übrigens: Beide Materialien sind natürlichen Ursprungs und daher unbedenklich. Schamottesteine bestehen aus einer Masse aus Ton, gebranntem Ton und Wasser, die in Form gepresst und anschließend gebrannt wird. Bei Vermiculite handelt es sich um Tonminerale in Granulatform, die hoch erhitzt und unter Druck gesetzt werden. Dabei dehnen sie sich aus, erstarren und bilden einen festen Verbund.
Fazit
Für beide Materialien gibt es Einsatzbereiche im Ofenbau, in denen die Vorteile des jeweiligen Werkstoffes gut genutzt werden können.
Damit ergänzen sie sich wertvoll und lassen bei Verwendung eine qualitativ hochwertige und langlebige Feuerstätte entstehen.
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